Der Weg von der Anordnung zur Delegation ist mit Missverständnissen gepflastert: Du musst mehr delegieren! Diesem tausendfach gehörten Ratschlag an überarbeitete Führungskräfte steht ein tausendfaches Stöhnen der besagten Gruppe entgegen: Bis ich dem erkläre, was und wie er es zu machen hat, habe ich es selbst getan. Stimmt. Die Lösung: Sag ihm was, aber nicht wie er es tun soll. Schon die Definition im Duden deutet es an: „Rechte oder Aufgaben [abtreten und] auf einen anderen übertragen“. Damit ist nicht gemeint, ihm jeden Handgriff vorzuschreiben. Damit ist vielmehr gemeint, ihm Gestaltungsspielraum überlassen und die eigene Wenn-ich-nicht-alles-selbst-mache-Mentalität zu überwinden. Klar ist: In technologisch-dynamischen Branchen hat das Meister-Prinzip als Führungsmodell per se ausgedient. Ständig steigende Komplexität erfordert immer tieferes Spezialwissen und von der Führungskraft die Fähigkeit, eine Gruppe von Spezialisten zu orchestrieren und ihnen nicht zu zeigen, wie sie den Bogen halten sollen, den haben sie schon selbst raus. Einen kleinen Beitrag dazu kann das Delegationspoker leisten.

Delegationspoker als Elfer Raus

Das hat bestimmt schon jeder erlebt: Heiße Diskussionen im Meeting, ob man denn nun die eine oder die andere Maschine anschafft, dieses oder das andere Produkt auf den Markt bringt, diesen oder jenen Weg geht. Dann hört man eine Weile nichts. Und plötzlich steht sie da, liegt im Regal, ist in der Umsetzung.  Und man fragt sich, wie das Theaterstück hieß, in dem man unfreiwillig eine der Hauptrollen innehatte. Um das zu verhindern heißt es im Delegationspoker: Karten (bzw. Karte) auf den Tisch, hier beim Delegationspokereben kein Elfer sondern ein Einser bis Achter. Egal, wie die Entscheidungsfindung aussehen soll, eines muss sie in jedem Fall sein: transparent.

Delegationspoker als Poker

Klar, Delegationspoker ist auch Poker und damit ein Spiel, das gespielt werden kann. Es gibt einen Spielleiter, also die Bank, die mehrere Entscheidungsszenarios vorbereitet hat. Er stellt das erste Szenario vor – etwa die Einstellung eines neuen Team-Kollegen – und jeder in der Runde legt verdeckt die Karte auf den Tisch, mit dem Delegationsgrad seiner Wahl. Jeder Spieler erhält nun die Punktzahl seiner Karte, außer sie liegt höher als die Mehrheit der Karten mit derselben Punktzahl. Beispiel: Ein Spieler hat die Karte mit 8 Punkten, drei Spieler haben die Karten mit 6 Punkten, zwei mit 5, einer mit 3, zwei mit 2. Damit bekommen alle die Punktzahl ihrer Karte gutgeschrieben, außer der Kandidat mit der Karte 8 – er ist übers Ziel hinausgeschossen, hat seine Mitarbeiter überfordert. Das Spiel ist  jedenfalls ein prima Anlass, um sich über Verantwortung und Entscheidungsfindung auszutauschen. Eine Ausführliche Anleitung haben die Kolleginnen und Kollegen von intersify!me hier zusammengestellt.

Delegationspoker als Patience

Man muss Delegationspoker nicht wirklich spielen, um davon zu profitieren. Oft lässt es die Firmenkultur leider nicht zu, im Meeting die Karten zu verteilen und drauflos zu pokern. Obwohl es mit Sicherheit eine Maßnahme wäre, Meetings produktiver zu gestalten. Doch schon alleine, die Karten vor sich auf den Tisch legen (und darüber meditieren), hilft. Das Delegationspoker holt das Thema Entscheidungsfindung aus dem Automatismus ins Bewusstsein und macht die Vielfalt der Entscheidungsarten greifbar. Und es soll für den Gedanken werben, dass die Arbeit in selbstorganisierten Teams, also mit hohem Delegationsgrad, die beste ist für den Unternehmenserfolg und nebenbei bemerkt für das Wohlergehen der Mitarbeiter.

Karten und Taktik-Tipps im Download

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Alle Karten des Delegationspokers nach symm (mit acht statt sieben Karten) finden Sie als PDF unten. Sie können sie ausdrucken und als Gedankenstütze auf den Schreibtisch legen oder an die Wand hängen, am besten an die des Meeting-Raumes. Auf der zweiten Seite des PDF finden Sie die Rückseiten der Karten. Damit können Sie sich ein Kartenspiel basteln: Vor- und Rückseite eines starken Druckerpapiers (gerne 180 Gramm und mehr) bedrucken oder auf Fotopapier Vor- und Rückseite separat ausdrucken, zusammenkleben und ausschneiden. Hinter dem zweiten Link finden Sie Hinweise, Tipps und Tricks für die Spieltaktik.

 

 

Delegationspoker-Karten zum Download

Delegationspoker-Taktik zum Download

 

 

 

 

©symm GmbH. Das symm-Delegationspoker ist ein  Auszug aus dem symm®-Toolbook der symm-Meeting-Management-Software.

Inspiriert von: management30.com